Die Körbe

Kanitzkörbe mit Aufsatz zur Scheibenhoniggewinnung während der Heideblüte
Kanitzkörbe mit Aufsatz zur Scheibenhonig Gewinnung während Heideblüte

Die Körbe

Gearbeitet wird hauptsächlich in 3 Korbtypen.

1  Runde Körben sgn. Lüneburger Stülper.  Hergestellt aus Roggenstroh dass meist mit gespaltenen Wurzeln oder mit Rattan verbunden ist . Im Vergleich zu den runden Stülpkörben die in den Niederländen und teile Nord-Deutschlands benutzt wurden, haben

Lüneburger Stülper, Bienenkorb, Vorbau, Speilen
Die Lüneburger Stülper haben eine starkeren Wand, 5 bis 7 Cm stark, als andere Bienenkörbe

die Lüneburger Stülper eine stärkere Wandung und sind stärker umwickelt und durchflochten worden. Diese Körbe werden mit grünen Wiesenbutter verschmiert, das ist die weiche schmierbare Substanz die an einem sonnigen Tag im Frühling auf einer blütenreichen Wiese, den hübschen ranken Körper einer Kuh an der Hinterseite verlässt.
Also, Kuhdung. Diese Substanz sorgt dafür dass die Körbe, Regen geschützt sind und nicht verwittern. Kuhdung ist CO2 Neutral, nach einiger Zeit auch Geruchsneutral, billig und nachhaltigkeitsgemäß.
Die Bienen errichten in diesen Körben Naturwabenbau.

2  Kanitzkörbe aus der Südheide, ich nenne sie auch Hermannsburger Kanitzkörbe. Diese sind viereckig und starkwändig,  aus Roggenstroh hergestellt, meist aber mit Rattan (Rohrbast) gebunden. Während der Heideblüte bekommen die Körbe einen Honigraum mit Rähmchen aufgesetzt, damit auf einfache Weise, Scheibenhonig, das ist Heidehonig in Waben aus Jungfernbau, gewonnen werden kann, das Spitzenprodukt der Korbimkerei. Auch hier errichten die Bienen Naturwabenbau, sodass sie keine künstliche Mittelwände brauchen. Den Kuhdunganstrich erhalten auch diese Körbe. Von Friedrich Renner, der auch mit diesen Körben arbeitete, gibt es folgende Aufnahme aus der 50er Jahren.

 

 

 

Ronde bijenkorven en Kanitzkorven tijdens de bloei van de heide
Runde Körbe und Kanitzkörbe mit Honigaufsatz während Heideblüte

3  Kanitzkörbe mit Rähmchen im Brutraum, ausgestattet mit künstlichen Mittelwänden (aus reinem Bienenwachs). Könnte man auch einen kleinen Bienenkasten aus Stroh nennen, doch gearbeitet wird damit wie bei anderen Körben, dass heisst die Völker werden durch herumdrehen (stülpen) von unten inspiziert und bearbeitet, und die Vermehrung geht auch hier durch Naturschwärme, allerdings ist eine künstliche Vermehrung hier möglich. Die Körbe sind angestrichen mit wasserverdünnbarer Farbe.
Obschon ich den Anstrich mit Kuhdung bevorzüge, finde ich es fürläufig gut so, weil ich jedes Jahr schon einige hundert Körbe mit Kuhdung verschmieren muss. Und diese Kuhdung muss erst in der Weide gesammelt werden, gerade in der Zeit, im Frühling, als es schon zuviel Arbeit gibt.

Neben diese Körbe, habe ich noch einen Gravenhorster Bogenstülper, Abstosskörbe und andere Arbeitskörbe und einige Rotolakis. Diese Bienenwohnungen werde ich später in einer separaten Seite beschreiben.

Wer selber lernen möchte auf alter Art Bienenkörbe zu flechten und dabei mehr über der Praxis in der Korbimkerei erfahren kuk hier mal Kurs Korbbinden